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Freistunden

Started by noddy11, January 26, 2015, 02:12:47 PM

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noddy11

Hallo!

Ich arbeite schon lange und sehr erfolgreich mit FET. Dafür erstmal ein großes Lob an die Programmierer.
Mir fehlt allerdings noch eine Einstellung. Hoffentlich kann man dieses problemlos umsetzen.
Alle unsere Lehrer sollen mindestens 1 Freistunde / Springstunde haben, damit für Vertretungen genug Luft ist.
Dafür fehlt mir die Einstellung.
Ich kann zwar die maximale Freistundenzahl einstellen, aber leider nicht die minimale. Oder habe ich irgendetwas übersehen.
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.


Volker Dirr

#1
Nein, sie haben nichts übersehen. Eine minimale Anzahl an Freistunden kann nicht eingestellt werden.

Das hat viele Gründe:
- Zum einen ist es schwer dies gut im Algorithmus umzusetzen und zum anderen auch bei genauerem Hinsehen nicht optimal.

Problem 1:
Sie werden es mit diesem Vorgehen nie schaffen die ersten und letzten Stunden abzudecken.
Teillösung 1:
Die erste Stunde können Sie, falls es das in Ihrem Bundesland gibt, gut über Setzen von VR (Vertretungsreserve) abdecken. (VR mit Pseudoschülern, die zu ersten Stunde kommen müssen).

Problem 2 und 3 mit Teillösung:
Sie könnten diese minimale Anzahl an Freistunden auch folgendermaßen erreichen:
Geben Sie den Lehrern eine (oder mehr) Pseudoaktivität(en) "Aufsicht" (ohne Schüler). Die erreicht (fast) das von ihnen gewünschte. Aber sie werden nun feststellen, dass dies Nachteile hat:

2) Sie sehen, dass VR (vgl Teillösung 1) genau das richtige Mittel insbesondere für die ersten Stunden sind. Wenn Sie nun aber einfach so eine Stunde absichtlich freihalten, dann ist das Arbeitsrechtlich sehr kritisch zu sehen. Sie würden damit einen Bereitschaftsdienst anordnen, den sie auch entsprechen Bezahlen müssen. Dafür sollten Sie die Regelungen ihres Bundeslandes einmal genau prüfen. Bei den VR Lehrern ist das absolut problemlos. Aber wenn man anderen Lehrern eine Zwangsfreistunde gibt, ist es ggf. problematisch.
3) Diese Pseudostunden würden nicht für alle Lehrer von zwei "normalen" Stunden eingerahmt sein. Einige Lehrer hätten dann diese Stunden evtl. auch mal als erste bzw. letzte Stunde.

ok. Sie werden nun sagen, dass die "minimale Anzahl an Freistunden" keine "Zwangsfreistunde" sein soll, sondern dazu dienen soll die Anzahl der Freistunden gleichmäßig auf alle Kollegen zu verteilen. Das kann ich auch nachvollziehen, aber es ist wie gesagt schwer Umsetzen und würde die Berechnung des Planes extrem erschweren. Eine Verringerung der maximalen Freistunden für alle Lehrer ist wesentlich leichter zu berechnen als die Erhöhung der minimalen Freistunden. Daher sollten Sie gleichmäßiges Verteilen durch verringern der maximalen Anzahl an Freistunden umsetzen.

Aus der Praxis:
Bei uns gibt es VR Stunden. Diese setze ich auch bei den Lehrern in den Stundenplan. Dafür richte ich eine Pseudoklasse ein, die früh kommen muss; nur von der 1. bis 5. Stunde Unterricht hat (da man im Notfall eine 6. Stunde ausfallen lassen könnte, wenn kein Lehrer verfügbar ist; auf Freistunden achte ich bei diesen Schülern nicht, da es ja nur eine Pseudoklasse ist und ich weniger als 5*5=25 VR Stunden habe.
Bei den Lehrern setze ich max. 2 Freistunden. (1 Freistunde funktioniert bei unserem Plan im Moment leider nicht).
Als wir noch ein großes Kollegium waren, konnten wir damit immer alles problemlos abdecken.
Da unsere Schule leider ausläuft und das Kollegium immer kleiner wird, wird es bei uns nun auch schon mal "eng". (Wir haben jetzt nur noch 10 Klassen und ein entsprechend kleines Kollegium und zusätzlich mehrere Abordnungen, sodass dort auch nicht alle Stunden verfügbar sind) Aber auch das konnten wir bisher problemlos lösen. Wir haben noch immer maximal 2 Freistunden pro Lehrer. Mit der VR kann ich im Grunde fast nur noch die 1 Stunden abdecken, kaum anderen Stunden.
Es gibt es in der Tat mehrere Lehrer, die nur eine oder sogar keine Freistunde haben. Bei den Lehrern, die keine Springstunde haben, gucken wir uns die freien Randstunden der Lehrer an. Von diesen suchen wir am Anfang des Jahres pro Lehrer eine Stunden aus die "eng" werden könnte und teilen den Lehrern mit, dass sie damit rechnen müssen in dieser einen Stunden evtl. Vertretung machen müssen. Für die Kollegen ist dies auf jeden Fall wesentlich angenehmer als eine "Zwangsfreistunde" zu erhalten; und zum Glück versteht und befürwortet unser Kollegium dieses Vorgehen, sodass keiner meckert wenn er mal früher kommen muss oder länger bleiben muss.

noddy11

Hallo Herr Dirr!

Vielen lieben Dank für diese ausführliche Antwort.
Ich habe das Problem nun so gelöst, dass ich eine VR Stunde an bestimmte Aktivitäten gekoppelt habe. Damit habe ich zumindest einen Teilerfolg erzielt.

Danke nochmal.

Volker Dirr

ok. Das kann auch sinnvoll sein.
Ich vermute einmal, dass sie mehr Kurse als Klassen haben und eine VR daher an die Kurse gekoppelt haben?
Oder wie sind die vorgegangen? (Ich will ja auch noch etwas lernen :-)

Ich koppel im Moment VR immer mit Pseudoschülern, damit VR nie doppelt liegen kann und ich auf VR zwangsweise in der 1. Stunde haben (Pseudoschüler müssen früh kommen).
Wenn ich mehr als 25 VR Stunden hätte, dann würde ich die "übrigen" VR Stunden an eine zweite Pseudoklasse koppeln. (Damit ich nicht drei VR Stunden gleichzeitig haben kann)

Andere Möglichkeiten wenn es eng wird:
Falls sie mehr Kurse als Klassen haben und ein Kurs vertreten werden muss:
- Kurs in der Stunde auflösen und auf andere Kurse verteilen
- Kursband ganz aufheben und stattdessen im Klassenverband unterrichten. (Ist natürlich nur Sinnvoll, wenn die Kurslehrer gleichzeitig auch in den Klassen unterrichten.)

Ansonsten:
- Nebenaufsicht
- evtl. Stunden direkt oder indirekt vorziehen.

Mehr fällt mir gerade nicht ein.
Weitere Tipps würde ich aber gerne kennen.